INNERE LOGIK
Warum wurde zu dieser angeblich eminent wichtigen Besprechung die zweite Garnitur eingeladen, und warum kam obendrein nicht einmal diese zweite Garnitur? So ließ sich Dr. H. Frank von Dr. Bühler vertreten, der nichts beschließen konnte, da er berichtspflichtig war?[F 11]
Ist es denkbar, daß untergeordnete Leute den Völkermord beschließen?[F 11]
Warum wurden die Stellen nicht eingeladen, deren Mitwirkung bei der Durchführung eines so gigantischen Mordprogrammes unentbehrlich war, wie etwa die Führung der Reichsbahn?[F 11]
Der Begleitbrief
FORM
Das Begleitschreiben zeigt wie das Protokoll schon auf den ersten Blick, daß es nicht echt sein kann:
Das Schreiben trägt das Datum 26. Januar 1942, der Briefkopf jedoch zeigt die Nummer 1456/41. Der Brief ist also im Jahre 1941 beim Amt des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD registriert, also vor der Abfassung des Protokolls, das er begleiten soll.[F 9]-[F 11] Zwischen dem Datum des Briefes und dem Datum seines Eingangs beim Außenamt liegen 35 Tage, bei einem Postweg innerhalb Berlins und bei einem Sachverhalt, den Heydrich als dringlich bezeichnet hat![F 9]-[F 11] Luther aber hat diesen Brief schon vor seinem Eintreffen in der Postannahmestelle des Außenamtes mit einer (weiter unten noch zu untersuchenden) handschriftlichen Bemerkung versehen, der er ein Datum im Monat „II“, also Februar gibt (der Tag ist unleserlich).[F 9][F 10] Der Eingangsstempel des Auswärtigen Amtes zeigt, wie das Besprechungsprotokoll selbst, als Aktenzeichen des Empfängers die Nummer D. III 29
g.Rs, die jedoch vom Außenamt schon einem anderen eingegangenen Schriftstück gegeben worden war, und zwar einem Bericht des deutschen Gesandten in Kopenhagen vom 6.1.1942.[F 10]