Zugleich nimmt Goethes Faust Züge des Paracelsus (1493-1541) auf; dieser Denker hat platonischer philosophische Spekulation und christlich-mystisches Denken miteinander verbunden und die Lehre der Pansophie (der>>Allweisheit<<) in Deutschland begründet. In der Bibelübersetzung nimmt Faust die Züge Luthers an, und später in Faust II erscheint er zunächst wie ein neuerschaffener Adam (>>Anmutige Gegend<<); dann bekommt er Züge des Finazspekulanten John Law (der durch seine Manipulationen in Frankreich das Ancien Re´gime vor der Französischen Revolution destabilisierte); wie ein John Drake betreibt er Politik und Ökonomie im Piratenstil, und wie der Graf Saint-Simon entwirft er eine sozialistische Utopie, als deren Kern Goethe prophetisch die Sklavenarbeit eines KZ- oder Archipel-Gulag-Systems herausgearbeitet hat (5.Akt).